Dienstag, 1. Januar 2013

Auch nach 4 Jahren: weiterhin illegale Wasserentnahme am Nickelsee (Ortsgemeinde Kirrweiler)

Vier Jahre sind vergangen, als wir am Nickelsee im Zuständigkeitsbereich der Gemeinde Kirrweiler eindeutig illegale Wasserentnahmepraktiken offen gelegt haben, ==> siehe unser Beitrag vom 6. Dezember 2008.

Auch nach einen Ortstermin mit Vertretern der Verbandsgemeinde Maikammer (u.a. Frau Priester) und der Oberen Wasserbehörde (Herr Tillmann, Regionalstelle Wasserwirtschaft) im Jahr 2009 hat sich die wasserrechtlich eindeutig illegale Wasserausleitung leider keinesfalls nachhaltig geändert! Wir trafen heute nachmittag die dauerhaft offen zu haltende Drosselstrecke am Überlauf zum Nickelsee schon wieder mit Holzbrettern komplett verschlossen vor!

Bild vom 1.1.2013: hinten rechts ist der Durchlauf zum Grabensystem schon wieder illegal mit Holzbrettern komplett verschlossen, sodass kein Wasser mehr ins nachfolgende Grabensystem fließen kann! Nach vorne fließt das Wasser in den Nickelsee. Der sorgfältig angefertigte Metallrahmen für das Staubrett sollte übrigens auf Anweisung der Oberen Wasserbehörde schon im Jahr 2009 entfernt werden. Herr Tillmann hatte sich beim Ortstermin 2009 wirklich unmissverständlich geäußert, geschehen ist aber gar nichts: der Metallrahmen für die illegalen Staubretter ist immer noch an Ort und Stelle! Ein Armutszeugnis für die zuständigen Vertreter der Verbandsgemeinde Maikammer bzw. Ortsgemeinde Kirrweiler!

Unser Fazit nach 4 Jahren mit etlichen Ortsterminen und vielen geduldigen Telefonaten: 

die Ortsgemeinde Kirrweiler bzw. die Verbandsgemeinde Maikammer oder der Pächter des Nickelsees, die "Angelgemeinschaft Nickelsee Kirrweiler" ist offenkundig nicht in der Lage (oder nicht willens?), den Nickelsee gemäß den wasserrechtlichen Vorgaben der Oberen Wasserbehörde zu bewirtschaften! Wir haben den Rohrdurchlass am Hochwasserüberlauf zum Nickelsee schon so oft illegal verschlossen vorgefunden, dass es nicht mehr zu zählen ist! Hier wird sehr erfolgreich mit Vorsatz illegal Wasser entnommen und die Kommunalverwaltung hat keine angemessenen Mittel, dem Treiben ein Ende zu setzen. 

Die Folgen für das nachfolgende Grabensystem (Sauallmentgraben) mit seinem Gründlandzug und Tümpeln, die ausschließlich vom oberflächennächsten Grundwasser (und damit entscheidend vom direkt benachbarten Graben) ihr Wasser beziehen, sind gravierend. Dem System wird schon über Jahre konsequent das Wasser entzogen und in großem Stil illegal dem künstlich angelegten Nickelsee zugeführt.

Nachdem 4 Jahre keinerlei signifikante Besserung gebracht haben, ist klar, dass der aktuelle Zustand einer grundlegenden Änderung bedarf! Beim nächsten Ortstermin muss den verantwortlichen Akteuren (siehe oben) unmissverständlich deutlich gemacht werden, dass wir eine langfristig tragfähige Besserung erreichen müssen - wie auch immer!

Wir finden folgenden Sachverhalt äußerst befremdlich: die Ortsgemeinde Kirrweiler hat offenbar schon vor vielen Jahren der Angelgemeinschaft Nickelsee (also dem Pächter des künstlich angelegten Sees) die Aufgabe übertragen, dafür zu sorgen, dass sich am Hochwasserüberlauf durch Schwemmgut kein Stau bildet und das Wasser immer einwandfrei ins Grabensystem abfließen kann. Unsere Meinung: hier hat die Ortsgemeinde Kirrweiler den Bock zum Gärtner gemacht, denn welche Angelgemeinschaft ist schon "so blöd" und sorgt freiwillig dafür, dass kein Wasser mehr in ihren (künstlichen) See fließen kann! Ein gravierendes strukturelles Problem im Kontext dieser illegalen Praktiken. 


1.1.2013
Martin Grund (Vorsitzender NABU Neustadt/Weinstraße)

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