Freitag, 30. März 2012

45 Millionen Tonnen schädliches Klimagas im Jahr aus zerstörten Mooren

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NABU-P R E S S E D I E N S T  ----  NR. 35/12 ---- 28.3.2012 
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Umwelt/Klimaschutz/Naturschutz/Moor
NABU: 45 Millionen Tonnen schädliches Klimagas im Jahr aus zerstörten
Mooren
Tschimpke: Intensive Landwirtschaft heizt unserem Klima ein
 
Berlin – Unter dem Motto „Klimaschutz natürlich!“ fordert der NABU
eine Umkehr in der bisherigen Förderpolitik und einen stärkeren Schutz
unserer Moore. Wie eine NABU-Studie zum aktuellen Kenntnisstand der
Forschung verdeutlicht, stammen fünf Prozent der Emissionen Deutschlands
aus entwässerten und genutzten Mooren. Das sind über 45 Millionen Tonnen
klimaschädlicher Treibhausgase im Jahr. Damit gehören genutzte Moore
außerhalb des Energiesektors zur größten Einzelquelle von
Treibhausgasen in Deutschland. 
 
„Nach wie vor werden große Moorflächen in Deutschland entwässert,
umgebrochen und als Acker oder intensives Grünland genutzt. Beides heizt
unserem Klima ein. Richtig absurd wird es, wenn aus Gründen des
Klimaschutzes Mais für Biogasanlagen auf diesen Flächen angebaut
wird“, sagte NABU-Präsident Olaf Tschimpke. Ein Hektar für den
Ackerbau umgebrochenes Moor kann pro Jahr bis zu 50 Tonnen
klimaschädliches Kohlendioxid in die Atmosphäre bringen und führt so
zu einer deutlich negativen Bilanz beim Maisanbau auf Torfböden. „Das
ist ‚Klimaschutz paradox!'. Die von der Agrar-Lobby beschworene
nachhaltige Nutzung findet auf Moorstandorten nicht statt. Die intensive
Nutzung lässt ein Moor durch Mineralisierung regelrecht in die Luft
gehen. Die Folgen sind Moorsackungen und eine kostspielige Unterhaltung
der Entwässerungssysteme“, betonte NABU-Moorschutzexperte Felix
Grützmacher.
 
Darüber hinaus ist vielerorts ein dramatischer Verlust von wertvollen
Lebensräumen zu beobachten. Nach den Mooren verschwinden nun auch die
extensiv genutzten Feuchtgrünländer, was sich gravierend auf Tiere und
Pflanzen auswirkt, die auf diese Wiesen und Weiden angewiesen sind. So
ist der Bestand der Bekassine, als ein Charaktervogel der Moore, seit
den 1980er Jahren deutschlandweit um die Hälfte eingebrochen. Einige
Arten sind vielerorts sogar gänzlich verschwunden.
Der NABU fordert Bund und Länder auf, die Subventionierung des
Maisanbaus zur Biogaserzeugung zu streichen und stärker in den
Moorschutz zu investieren. Förderprogramme müssen die Wiederherstellung
geschädigter Moore ermöglichen und die Rückführung von Acker in Grünland
finanziell unterstützen. Mit einer gleichzeitigen Anhebung des
Grundwasserstandes und einer extensiven Nutzung kann ein wesentlicher
Beitrag für den Klimaschutz geleistet werden.
 
Für Rückfragen: 
Felix Grützmacher, NABU-Moorschutzexperte, Tel. 030-284 984-1622.
E-Mail: Felix.Gruetzmacher@NABU.de 
 
Die NABU-Studie „Klimaschutz natürlich!“ ist im Internet zu finden
unter www.NABU.de/Moorschutz oder erhältlich im NABU-Shop unter
www.nabu-shop.de 
 
 
Die Erstellung der Studie wurde vom Bundesamt für Naturschutz mit
Mitteln des Bundeministeriums für Umwelt, Naturschutz und
Reaktorsicherheit gefördert.
 
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NABU-Pressestelle, Telefon: 0 30.28 49 84-1510, -1722, -1952
Telefax: 0 30.28 49 84-2500, E-Mail: Presse@NABU.de 
Redaktion: Kathrin Klinkusch, Britta Hennigs, Jasmin Singgih

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