Montag, 19. März 2012

NABU verleiht 150. „Fledermäuse Willkommen!“-Plakette: Das Mayener Grubenfeld als Hotspot für Fledermäuse ausgezeichnet


P R E S S E D I E N S T - - - - - 19.03.2012 - - - -
-Artenschutz / Fledermäuse
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Am 16. März überreichte die rheinland-pfälzische
Umweltministerin Ulrike Höfken zusammen mit dem
NABU-Präsidenten Olaf Tschimpke und Siegfried Schuch,
Vorsitzendem des NABU Rheinland-Pfalz, der
Oberbürgermeisterin der Stadt Mayen Veronika Fischer neben
einer Urkunde auch die Plakette „Fledermäuse Willkommen!“.
Im Rahmen der feierlichen Ehrung im Mayener Grubenfeld wurde
die begehrte Aktionsplakette nun schon zum 150. Mal verliehen.

Im Mittelpunkt dieser 150. Auszeichnung stand somit ein ganz
besonderes Fledermausquartier. Denn in den alten Mayener
Basaltgruben
befindet sich das größte
Fledermauswinterquartier Deutschlands. Durch den
jahrhundertelangen Basaltabbau, den hier schon die Kelten
begründeten, wurde ein System aus etlichen Steinbrüchen und
großen unterirdischen Hohlräumen geschaffen, in dem heute
jedes Jahr bis zu 50.000 Fledermäuse überwintern.

Im Spätsommer, zur so genannten Schwarmzeit, sind es sogar noch
mehr. An die 100.000 Fledermäuse aus 16 Arten treffen sich
dann hier, um mögliche Winterquartiere zu erkunden und
Artgenossen für die Paarung zu treffen. Ein Hotspot für
Fledermäuse, der seinesgleichen sucht. Selbst in
Mitteleuropa sind nur sehr wenige vergleichbare
Aufenthaltsorte für Fledermäuse bekannt. Dieses
„Fledermauszentrum“ dient wahrscheinlich auch als
„Trittstein“ während der saisonalen Fledermauswanderungen.
Denn von hier aus können die Fledermäuse wieder neue Gebiete
besiedeln. Der Einflussbereich des Grubenfeldes erstreckt
sich also sowohl in andere Bundesländer (Hessen,
Nordrhein-Westfalen) als auch in andere EU-Staaten
(Luxemburg, Belgien, Niederlande). Nicht nur hierdurch wird
die überragende Bedeutung des Mayener Grubenfeldes deutlich.

Aus diesem Grund hat der NABU Rheinland-Pfalz vor einigen
Jahren große Teile des Mayener Grubenfeldes gekauft, um sie
im Rahmen eines Naturschutzgroßprojektes unter der Leitung
von Dr. Andreas Kiefer dauerhaft für die Fledermäuse zu
erhalten. Die Stadt Mayen hat sich in diesem Prozess durch
besonderes Engagement hervorgetan und hat dem NABU einen
Teil des Geländes für den Fledermausschutz zur Verfügung
gestellt. Das Engagement der Stadt für die
„Mayener“-Fledermäuse ist vorbildlich und hat daher eine
besondere Anerkennung verdient.

Das Mayener Grubenfeld ist ein wirklich einzigartiges
Fledermausquartier. Aber Fledermäuse suchen nicht nur in
alten Stollen nach einem Quartier. „Vor allem im Sommer sind
viele von ihnen darauf angewiesen, an unseren Häusern eine
geeignete Bleibe zu finden“, so Cosima Lindemann, Leiterin
des Projekts „Fledermäuse Willkommen!“. Fledermäuse brauchen
sommers wie winters die unterschiedlichsten Quartiere, in
denen sie leben können. „Gerade an Häusern werden sie aber
aufgrund ihrer versteckten Lebensweise häufig nicht bemerkt
und finden bei Renovierungsarbeiten den Tod“, so Lindemann
weiter.

Menschen, die Fledermäusen dauerhaft ein sicheres Zuhause
geben oder auch ein neues Quartier für die Tiere schaffen,
leisten also einen unermesslich wertvollen Beitrag zum
Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Insektenfresser.

Dieses besondere Engagement für den Schutz der heimischen
Fledermäuse ehrt der NABU landesweit mit der Plakette
„Fledermäuse Willkommen!“. Daher sind alle Fledermausfreunde
dazu aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und um die
Auszeichnung „Fledermäuse Willkommen!“ zu bewerben.
Informationen zum Projekt und zu den Teilnahmemöglichkeiten
gibt es bei: Cosima Lindemann, NABU Rheinland-Pfalz, Email:
fledermaus@NABU-RLP.de, Tel.: 06131/140 39-29, Internet:
www.fledermäuse-willkommen.de
<http://www.fledermäuse-willkommen.de>

Die Aktion wird übrigens gemeinsam vom NABU und dem
rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt,
Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten getragen.
Zudem unterstützen die Experten des Arbeitskreis
Fledermausschutz Rheinland-Pfalz die Aktion tatkräftig.

Bitte schreiben Sie NABU in Großbuchstaben - so wie es auch
im Duden und im Brockhaus steht. Wäre auch schön von der Rhein-Pfalz-Zeitung :-(

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