Dienstag, 13. März 2012

NABU zeichnet Familie aus Neustadt a. d. Weinstraße mit der „Fledermäuse Willkommen!“-Plakette aus

Foto: NABU-Xanten

Bericht vom Pressedienst des NABU Rheinland-Pfalz
Redaktion: Cosima Lindemann
Telefon: 06131/140 39-21 • Fax: 06131/140 39-28 • E-Mail: Cosima.Lindemann@NABU-RLP.de
Frauenlobstr. 15-19 • 55118 Mainz
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P R E S S E D I E N S T - - - - - 13.03.2012 - - - - -Fledermäuse im Neustädter Schöntal
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Am 13. März wurde die Familie Schwaderer aus Neustadt a. d. Weinstraße mit der „Fledermäuse Willkommen!“-Plakette ausgezeichnet. Es ist die erste Auszeichnung dieser Art in der kreisfreien Stadt Neustadt. Zusammen mit dem NABU-Vorsitzenden Siegfried Schuch überreichte der Staatssekretär Dr. Thomas Griese dem Hausbesitzer Hans Schwaderer neben einer Urkunde auch die begehrte Plakette. Denn an seinem Haus sind Fledermäuse schon seit Jahrzehnten willkommen.

Die Fledermäuse am Haus der Familie Schwaderer sind besonders treu. Jahr für Jahr ziehen hier mehr als 50 Zwergfledermaus-Weibchen ihre Jungen groß. Dies tun die Tiere aber nicht erst seit kurzem. „Die Fledermäuse leben schon seit meiner Kindheit hier“, erklärt Hans Schwaderer, Hausbesitzer und Fledermausfreund aus dem Schöntal in Neustadt a. d. Weinstraße. Im Jahr 1937 sei seine Familie in das Haus gezogen und seine Mutter bemerkte schnell, dass sie sich das Dach mit Fledermäusen teilen. „Meine Mutter sagte zu mir: Hans, wir haben großes Glück und sind von den Fledermäusen auserwählt worden. Jetzt ist es auch unsere Aufgabe, uns darum zu kümmern, dass sie auch weiterhin bei uns wohnen können“, erinnert sich Herr Schwaderer und ist stolz, dass er den Wunsch seiner Mutter bis heute erfüllen konnte. In den 75 Jahren gab es lediglich 2 Jahre, in denen die Fledermäuse nicht kamen. Ansonsten versammeln sie sich jedes Jahr zuverlässig hinter dem Firstbalken in einer Mauerspalte. Generationen von Zwergfledermäusen sind seither im Haus der Schwaderers herangewachsen und bedanken sich bei dem Hausherrn indem sie lästige Fliegen und Stechmücken jagen.

Solch ein harmonisches Zusammenleben von Mensch und Fledermaus unter einem Dach ist aber nicht selbstverständlich und so sind die einheimischen Fledermäuse vor allem auch durch den Verlust ihrer Quartiere bis an den Rand der Ausrottung getrieben worden. Aber zum Glück setzen sich die Fledermausschützer Franz Grimm und Heinz Wissing vom AK Fledermausschutz schon seit Jahren für den Schutz der Pfälzer Fledermäuse ein (für nähere Infos anklicken!) So konnten sie schon viele Fledermausquartiere vor der Zerstörung bewahren und durch ihre Arbeit sehr viel Akzeptanz für Fledermäuse schaffen.

Denn wie die Zwergfledermäuse der Schwaderers sind heute viele Fledermäuse darauf angewiesen, in unseren Gebäuden eine Bleibe zu finden. Vom modernen Ein-Familien-Haus bis zur alten Dorfkirche: Fledermäuse brauchen im Sommer Orte, an denen sie ihre Jungen aufziehen oder aber einfach den nächsten Tag verschlafen können. „Gerade an Häusern werden die heimlichen Untermieter aber aufgrund ihrer versteckten Lebensweise häufig nicht bemerkt und finden bei Renovierungsarbeiten den Tod", so Cosima Lindemann, Leiterin des Projekts „Fledermäuse Willkommen!“. Menschen, die Fledermäusen dauerhaft ein sicheres Zuhause geben, leisten also einen unermesslich wertvollen Beitrag zum Schutz dieser vom Aussterben bedrohten Insektenfresser. Dieses besondere Engagement für den Fledermausschutz ehrt der NABU landesweit mit der Plakette „Fledermäuse Willkommen!“. Daher sind alle Fledermausfreunde dazu aufgerufen, sich an der Aktion zu beteiligen und sich um die Auszeichnung „Fledermäuse Willkommen!“ zu bewerben. Informationen zum Projekt und zu den Teilnahmemöglichkeiten gibt es bei: Cosima Lindemann, NABU Rheinland-Pfalz, E-Mail: fledermaus@NABU-RLP.de, Tel.: 06131/140 39-29, Internet: www.fledermäuse-willkommen.de

Die Aktion wird übrigens gemeinsam vom NABU und dem rheinland-pfälzischen Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten getragen. Zudem unterstützen die Experten des Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz die Aktion tatkräftig.

Anmerkung: ein Foto der Verleihung kann angefordert werden.


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